ca. 160 kg 
CO2

bindet eine etwa 80 Jahre alte Linde pro Jahr

Viele gute Gründe für mehr Grün in der Stadt

Auch wir in Bay­ern spü­ren den Kli­ma­wan­del: Hit­ze­wel­len, Stür­me und Stark­re­gen­er­eig­nis­se su­chen uns im­mer häu­fi­ger heim. Gleich­zei­tig schwin­det die Ar­ten­viel­falt. Um die­se Aus­wir­kun­gen ab­zu­mil­dern, ist ein Aus­bau der grün-blau­en In­fra­struk­tur not­wen­dig. Sie trägt da­zu bei, die Tem­pe­ra­tu­ren so­wie den Was­ser­haus­halt in Städ­ten und Ge­mein­den zu re­gu­lie­ren und da­mit das lo­ka­le Kli­ma zu ver­bes­sern. Stadt­grün min­dert Um­welt­be­las­tun­gen, er­höht die Luft­qua­li­tät und si­chert Le­bens­räu­me für Flo­ra und Fau­na. Dar­über hin­aus bie­ten Grün­an­la­gen Be­we­gungs­räu­me zur Ge­sund­heits­vor­sor­ge und Be­geg­nungs­stät­ten für al­le Ge­ne­ra­tio­nen. At­trak­ti­ve Grün­flä­chen ver­schaf­fen Stand­ort­vor­tei­le und för­dern die lo­ka­le Wert­schöp­fung.

Mul­ti­funk­tio­nal ge­stal­te­tes Grün ist al­so die Vor­aus­set­zung für nach­hal­ti­ge, re­si­li­en­te Le­bens­räu­me – für Men­schen, Tie­re und Pflan­zen im ur­ba­nen Um­feld. Bäu­me spie­len hier­bei ei­ne ent­schei­den­de Rol­le. Denn sie bin­den Schad­stof­fe, pro­du­zie­ren Sau­er­stoff, sor­gen für Ver­duns­tungs­küh­le und spen­den Schat­ten. Au­ßer­dem sind sie in der La­ge gro­ße Was­ser­men­gen auf­zu­neh­men. Da­bei wer­den kli­ma­re­si­li­en­te Baum­ar­ten, an­ge­passt an Stand­ort und zu­künf­ti­ge Um­welt­be­din­gun­gen, zu­neh­mend be­deut­sam.

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„Der GaLaBau bietet konkrete Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel und für den Schutz der Biodiversität. Damit bleiben unsere Städte liebens- und lebenswert – auch für zukünftige Generationen. “

Prof. Rudolf Walter Klingshirn
Direktor des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V.

Know-how für ei­ne mo­der­ne Stadt­ent­wick­lung

Land­schafts­gärt­ner*in­nen pflan­zen Parks und Grün­an­la­gen, sor­gen für Frisch­luft­kor­ri­do­re und bau­en Sys­te­me für die Re­gen­was­ser­rück­hal­tung. Mit ih­rer Fach­kom­pe­tenz tra­gen sie we­sent­lich da­zu bei, die Le­bens­qua­li­tät von Bür­ger*in­nen zu ver­bes­sern. Gleich­zei­tig ge­stal­ten sie hoch­wer­ti­ge Ha­bi­ta­te, die zum Er­halt der Bio­di­ver­si­tät bei­tra­gen. Wich­tig sind na­tur­na­he Pflan­zun­gen, um In­sek­ten, Vö­geln und an­de­ren Tie­ren un­ter­schied­li­che Le­bens­räu­me so­wie ei­ne aus­rei­chen­de Nah­rungs­grund­la­ge zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Die Be­pflan­zung von Ge­bäu­den ge­hört eben­so zum Leis­tungs­spek­trum im Gar­ten- und Land­schafts­bau (Ga­La­Bau). Dach- und Fas­sa­den­be­grü­nun­gen, die durch ih­re küh­len­de Wir­kung die Ver­bes­se­rung des Mi­kro­kli­mas un­ter­stüt­zen, las­sen sich oft noch nach­träg­lich gut in­te­grie­ren. Bei Neu­bau­ten soll­ten sie von An­fang an mit­ge­dacht wer­den.

Eben­falls küm­mern sich die Ga­La­Bau-Ex­pert*in­nen um die fach­ge­rech­te Pfle­ge und den Er­halt des ur­ba­nen Grüns. Lei­der wird die­ses durch öf­fent­li­che Auf­trag­ge­ben­de oft­mals ver­nach­läs­sigt. Mit fa­ta­len Aus­wir­kun­gen: Weit­aus hö­her als die Kos­ten für den be­nö­tig­ten Pfle­ge­auf­wand sind Fol­ge­kos­ten, die durch den Ver­fall ent­ste­hen. Zu­sätz­lich steigt die Öko­sys­tem­leis­tung der Flä­chen mit zu­neh­men­dem Al­ter.

Um un­se­re Le­bens­grund­la­gen zu si­chern, sind not­we­ni­ge Rah­men­be­din­gun­gen und die Um­set­zung in­no­va­ti­ver Kon­zep­te un­er­läss­lich

  1. Re­duk­ti­on der Aus­wei­tung von Sied­lungs­flä­chen auf Grün- und Frei­räu­me so­wie Rück­bau ver­sie­gel­ter Flä­chen wo mög­lich (Ver­mei­dung des Hit­ze­insel­ef­fekts)
  2. Aus­bau der grün-blau­en In­fra­struk­tur (Ver­bes­se­rung der Kli­ma­re­si­li­enz und Er­halt der Ar­ten­viel­falt)
  3. Re­gen­was­ser­ma­nage­ment durch Ver­si­cke­rung, Rück­hal­tung, Spei­che­rung und Ver­duns­tung inkl. Hoch­was­ser­schutz­kon­zep­te mit dem Ziel der „Schwamm­stadt“ (Ver­mei­dung von Über­schwem­mun­gen und Flut­ka­ta­stro­phen)
  4. För­de­rung der Ge­bäu­de­be­grü­nung, ins­be­son­de­re der Dach­be­grü­nung in Kom­bi­na­ti­on mit Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen (So­lar­grün­dä­cher)
  5. Aus­wei­tung des Baum­be­stan­des durch hit­ze­re­sis­ten­te Ar­ten (Kli­ma­bäu­me), auch als Stra­ßen­be­gleit­grün
  6. Aus­rei­chen­de Mit­tel zur fach­ge­rech­ten, dau­er­haf­ten Pfle­ge von ur­ba­nem Grün (Be­stands­er­halt)
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