Die Ziegelindustrie konnte ihren CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um mehr als 40 Prozent reduzieren. Mit der 2021 vorgelegten „Roadmap für eine treibhausgasneutrale Ziegel-industrie“ hat die Branche gezeigt, dass eine klimaneutrale Ziegelproduktion perspektivisch möglich ist. Unter Hochdruck arbeiten unsere Mitgliedsunternehmen daran, ihre Produktion so früh wie möglich treibhausgasneutral umzustellen. Dies erfolgt einerseits durch die weitere Einsparung von Energie durch hochmoderne Technik und die Forschung an neuen Verfahren, wie der Mikrowellentechnologie, und andererseits durch die Verwendung von Energie aus regenerativen Quellen. Windräder, PV-Anlagen und eine Anlage, die aus biogenen Reststoffen synthetisches Gas erzeugt, unterstützen den Transformationsprozess.
Mit seinen positiven Eigenschaften, wie zum Beispiel der sehr langen Lebensdauer, der optimalen Wärmedämmung und dem sommerlichen Hitzeschutz, trägt die Verwendung des Naturprodukts Ziegel aus rein natürlichen, regionalen Rohstoffen zur Erreichung der Klimaziele bei. Übrigens: Am Ende des Lebenszyklus sind Ziegel komplett recyclingfähig. Solardachziegel, integrierte Lüftungssysteme und vorgefertigte Ziegelwandelemente sind weitere Beispiele für die Innovationskraft der Ziegelindustrie.
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„Für die CO2-Neutralität sind große Investitionen und verlässliche politische Rahmenbedingungen notwendig.“
Johannes Edmüller
Präsident der Bayerischen Ziegelindustrieverbands
Mitten in der Transformation hin zu einer klimaneutralen Produktion und in Hinblick auf die massiv eingebrochene Baukonjunktur braucht die Ziegelindustrie langfristige Planungs- und Investitionssicherheit. Die ambitionierten europäischen Klimaziele sollten daher nicht weiter durch nationale Vorgaben verschärft werden, da die Energie- und Klimakosten in Deutschland weltweit zu den höchsten zählen und ein Wettbewerbsrisiko für die industrielle Produktion darstellen.
Die Klimaschutzinvestitionen der Ziegelindustrie in Deutschland werden bis 2050 rund 2,3 Mrd. Euro betragen. Ein umfassendes Investitionsprogramm „Klimaschutz in der Industrie“ sollte mit starkem Fokus auf mittelständische Unternehmen aufgelegt werden. Zudem wird die ausreichende Verfügbarkeit von bezahlbarem grünem Wasserstoff und Strom sowie eine belastbare und wirtschaftlich darstellbare Energieinfrastruktur entscheidend sein.
Technologieoffener Wettbewerb ist ein Treiber für den Klimaschutz. Deshalb dürfen die Anstrengungen zur Dekarbonisierung der Baustoffindustrie nicht durch staatliche Wettbewerbsverzerrungen bei der Auswahl von Baustoffen konterkariert werden. Einseitige Förderungen reduzieren Handlungsräume, ignorieren Verfügbarkeiten und verhindern Innovationen. Staatliche Vorgaben sowie Förderungen sollten in Bayern zukünftig wieder technologieoffen ausgerichtet werden.
1. Langfristige Planungssicherheit und zuverlässige Zielvorgaben
2. Sichere und auskömmliche Förderkulisse für den Wohnungsbau
3. Soziale Wohnraumförderung stärken
4. Verstärkte Förderung von Forschung und Entwicklung, insbesondere für KMU
5. Deutliches Bekenntnis zur Technologieoffenheit und Baustoffneutralität
6. Versorgungssicherheit Gas und wettbewerbsfähige Energiekosten
7. Bildung selbstgenutzten Wohneigentums stärken
8. Genehmigungsverfahren beschleunigen
9. Anhebung des Lebenszyklus von Gebäuden auf 80 Jahre
10. Beseitigung von Hindernissen für das Produkt-Recycling
Mehr zum Bayerischen Ziegelindustrie-Verband (BZV)